Hier finden Sie eine Übersicht über sehr häufige Krankheitsbilder in der Neurologie und Psychiatrie.
Epilepsie
Der epileptische Anfall ist eine Störung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Es handelt sich in der Regel um eine vorübergehende, plötzliche Störung des zentralen Nervensystems, deren Ursache auf fehlerhafte Entladungen der Hirnrinde basiert. Anfälle können sich auf sehr unterschiedliche Art und vielen Schweregraden äußern. Sie reicht von nur wenige Sekunden dauernden Aussetzern (Absencen) über Abläufe mit Zuckungen einer Extremität bis hin zu komplexeren Bewegungs- und Bewusstseinsphänomenen und zu klassischen tonisch-klonischen Anfällen. Nach Gespräch, Untersuchung leiten wir mit Ihnen soweit erforderlich eine spezifische Behandlung, meist Medikamente, ein.
Näheres hierzu finden Sie unter dem Stichwort Leitlinie "Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter"
Schlaganfälle
Gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation ist ein Schlaganfall eine sich rasch entwickelnde lokale oder globale Störung der Gehirnfunktion, woran sich Symptome anschließen, die 24 Stunden oder länger andauern oder gar zum Tode führen, ohne erkennbare Ursachen außer einer die Blutgefäße betreffenden. Ursachen des Schlaganfalls sind zu 80-85% akute Mangeldurchblutung (Ischämie) und zu ca. 15-20% Blutungen ins Hirngewebe. Der Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartigen Neubildungen die dritthäufigste Todesursache in den meisten Industrieländern.
Ein Schlaganfall oder auch kurzfristige Durchblutungsstörung des Gehirns (transitorisch-ischämische Attacke/ TIA) ist ein Notfall und sollte umgehend weiter abgeklärt werden um gravierende neurologische Ausfälle oder auch weitere Schlaganfälle zu verhindern. Im Rahmen unserer Untersuchung klären wir bei unseren Patienten die Risikofaktoren eines Schlaganfalles ab und geben Empfehlungen für die weitere Behandlung. Neben medikamentösen Behandlungsvorschlägen können diese Empfehlungen spezifische Heilmittel (z.B, Ergotherapie, Krankengymnastik, Sprachtherapie) oder die Einleitung einer Rehabilitation betreffen.
Multiple Sklerose
Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter zu bleibender Behinderung und vorzeitiger Berentung führt. Es handelt sich um eine immunvermittelte chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems.
Anders als noch vor vielen Jahren stehen uns heute die diagnostischen Mittel zur Verfügung die Erkrankung möglichst frühzeitig zu diagnostizieren und dann auch gemäß anerkannter Leitlinien individuell zu behandeln um langfristig ein rasches Voranschreiten der Erkrankung zu verzögern.
Muskelerkrankung
Es handelt sich hierbei um Eigenerkrankungen der Muskulatur. Es resultiert eine Schwäche des betroffenen Muskels. Nach Erhebung der Anamnese und klinischer und Zusatzuntersuchung folgen oftmals Laboruntersuchungen zur Abklärung der Ursache und dann spezifischen Behandlungsempfehlung.
Nervenschäden/-lähmung
Störungen an peripheren Nerven sind vielfältig und können spontan oder auch nach Unfällen oder Operationen auftreten. Ein typisches Beispiel für die lokale Schädigung eines Nerven ist das Karpaltunnelsyndrom. Hierbei wird ein Nerv im Bereich des Handgelenks gedrückt, was üblicherweise zu nächtlichen Beschwerden im Bereich der Finger und der Hand führt. Nach Erhebung der Krankheitsgeschichte, klinischer Untersuchung und Nervenmessung stellen wir die Diagnose und klären über die möglichen Behandlungen (konservativ oder ggf. Operation) auf.
Bandscheibenvorfälle
Bandscheibenvorfälle sind häufig verantwortlich für Schäden an den Nervenwurzeln des Rückenmarks. Die Folge können Schmerzen, Missempfindungen, gelegentlich auch Lähmungen und mitunter auch Blasenstörungen sein. Nach Erhebung der Krankheitsgeschichte, klinischer Analyse, Neurographie und Myographie sowie bildgebender Verfahren beim Radiologen stellen wir die Diagnose und geben Empfehlung zur weiteren Behandlung an Sie und die überweisenden Kollegen.
Kopfschmerzen
Die Internationalen Kopfschmerz-Klassifikation unterscheidet u.a. in sogenannte primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Bei den primären Kopfschmerzen sind die Kopfschmerzen vom Spannungstyp und die Migräne die häufigsten. Ein Kopfschmerz der in Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung auftritt, von der bekannt ist, dass sie Kopfschmerzen verursachen kann, ist dann sekundärer Natur. Nach Erhebung der Krankheitsgeschichte, klinischer Analyse und ggf. weiterführenden Untersuchungen bzw. Auswertung eines Kopfschmerzkalendersstellen wir eine Diagnose und geben Empfehlungen zur störungsspezifischen Behandlung.
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Schlafstörungen
Schlafstörungen können sowohl Ursache wie auch Folge einer Vielzahl neurologisch-psychiatrischer Störung sein. Sie sind oftmals Begleitsymptom einer Depression oder Angststörung, verursachen u.a. Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und auch Bluthochdruck. Im Gespräch fahnden wir nach der Ursache der Schlafstörung und geben Empfehlungen zur Behandlung.
Schwindel
Schwindel ist sicher eine der häufigsten Gründe einer Vorstellung in unserer Praxis. Eine Differenzierung zwischen Schwindelsyndromen als Folge einer Störung des Gleichgewichtsorgans oder des Gehirns ist aber bei über 90 % der Patienten schon durch eine standardisierte körperliche Untersuchung möglich.
Helfen Sie uns und machen vorab Angaben zu Ihrem Schwindel mit unserem strukturiertem Schwindel-Fragebogen.
Polyneuropathien
Polyneuropathien sind generalisierte Erkrankungen des peripheren Nervensystems, hierzu gehören alle außerhalb des Zentralnervensystems liegenden Teile der motorischen, sensiblen und autonomen Nerven. Durch eine gezielte Anamnese, Erhebung der Krankheitsgeschichte, klinische Untersuchung Elektrophysiologieund Blutanalyse suchen wir nach der Ursache der Störung und geben Empfehlungen zur Behandlung.
Demenzen
Demenzerkrankungen sind definiert durch den Abbau und Verlust kognitiver Funktionen und Alltagskompetenzen. Bei unserer Arbeit liegt der Schwerpunkt zunächst in der Diagnostik, so muss ein dementielles Syndrom auf Basis anderer, zum Teil gut behandelbarer, Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Das Basisprogramm liegt weiterhin auf einer ausführlichen Eigen-, Fremd- und Familienanamnese, einer Medikamentenanamnese sowie einer neurologischen und psychiatrischen Untersuchung, die durch entsprechende neuropsychologische Testuntersuchungenvervollständigt wird. Weiterhin gehört dazu die Ableitung eines EEG’s, Gefäßuntersuchungen, sowie Blutuntersuchungen. Abhängig von den Ergebnissen leiten wir dann eine störungsspezifische Behandlung ein.
Psychosen
Psychosen sind psychische Störung, die durch einen tiefgreifenden Wandel im Erleben des eigenen Ichs und der Umwelt gekennzeichnet sind. Sie können sowohl akut, z.B. ausgelöst durch Drogen, Alkohol, Schlaganfälle, Hirntumoren, als auch chronisch wie bei der Schizophrenie oder einer Demenz verlaufen. Mögliche Ursachen müssen abgeklärt und dann eine störungsspezifische Behandlung eingeleitet werden. Neben oftmals erforderlichen medikamentösen Maßnahmen arbeiten wir mit Anbietern komplementärer Dienste wie dem Ambulant Betreuten Wohnen für psychisch Erkrankte zusammen und leiten bei Bedarf soziotherapuetische Behandlungen sowie medizinische und berufliche Rehabilitationen ein.
Depressionen
Depressive Störungen gehören ebenfalls zu den häufigsten Beratungsanlässen und Störungen in der neurologisch-psychiatrischen Versorgung. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile der häufigste Grund für ein unfreiwilliges vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf. Die Behandlungsmöglichkeiten haben aber in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht und wir können heute auf eine Vielzahl von nicht medikamentösen und medikamentösen Behandlungen zurückgreifen. Durch das Gespräch wird die Krankheitsgeschichte erfragt, nach möglichen Ursachen der Störung gesucht und eine störungsspezifische Behandlung eingeleitet. Dies kann eine weiterführende Therapie bei einem Psychotherapeuten und/oder die Einnahme von antidepressiv wirksamen Medikamenten sein.
Bitte beachten Sie, wir selber sind keine Psychotherapeuten und führen daher keine Psychotherapie (Richtlinien-Psychotherapie) selber durch.